Erscheint im Juni
Für die Berner Keramikerin Regula Kaeser-Bonanomi ist Ton etwas ganz Besonderes: ein Stück Mutter Erde. Es ist das Material, mit dem sie sich seit über vierzig Jahren künstlerisch auseinandersetzt – seit 1994 in der eigenen Töpferei in Münsingen. Sie wird erfüllt vom Gedanken, dass die Kraft der Erde sich beim Kneten nicht nur auf die geschaffenen Skulpturen und Objekte überträgt, sondern auch auf sie selber. Ohne Erde gibt es kein Leben, dabei spielen Zyklen eine zentrale Rolle. Regula Kaeser-Bonanomi hat das zyklische Denken in ihrer künstlerischen Arbeit verinnerlicht. Ihr Buch erzählt in Wort und Bild von der Transformation eines Tonklumpens: Während mehr als einem Jahr hat die Fotografin Lisa Schäublin sie dokumentiert und die Kulturjournalistin Marianne Mühlemann mit der Künstlerin Ateliergespräche geführt. In deren Mittelpunkt stehen die Auflösung des Tons im Herbst, der Ruheprozess im Wasser während des Winters, die Aufbereitung im Frühling und die Formwerdung eines neuen Objekts im Sommer – eine Barke mit einer Leiche und einem Neugeborenen. Die Barke wurde gebrannt, die ungebrannten Figuren wieder dem Wasser übergeben und aufgelöst. Ton in Form und Transformation.