Sportkletterin. Höhlenforscherin. Wahlfranzösin.
Sie ist in den Bergen aufgewachsen, dass sie aber heute furchtlos durch Felswände steigt, war keineswegs vorprogrammiert. Der Vater stirbt jung, als er auf einer Bergwanderung abstürzt. Da war Nina erst zwei Jahre alt. Trotz des Verlusts des Vaters meidet sie später die Bergwelt nicht. Mit ihren Geschwistern zieht sie los, bald wechseln sie vom Wandern zum Klettern. Immer öfter lässt Nina den Alltag im Talboden zurück und stellt sich nur den Aufgaben, die ihr die schroffen Felswände stellen. Sie wird zum weiblichen Gesicht des Kletterns in der Schweiz und erlangt bald weltweite Bekanntheit. Doch im Wettkampf sieht sie ihre Zukunft weniger, sie erkennt, dass für sie Klettern ein Miteinander ist, kein Gegeneinander. Ihr Lohn ist die unendliche Zufriedenheit, wenn sie aus einer Felswand aussteigt. Aber auch ihre Verzweiflung spielt sich dort ab, wenn sie eine Stelle partout nicht überwinden kann und immer wieder ins Seil fällt. Doch nur für kurze Zeit. Dann muss sie über sich selbst lachen, wenn sie sich vorstellt, wie das aussehen muss. »Da häng ich 150 Meter über dem Boden und weine, weil ich nicht weiterkomme. In solchen Momenten merke ich, wie glücklich ich mich schätzen darf, wenn solche Probleme meine Sorgen sind.«