1931 eröffnete Rosalie Hänni in ihrem Atelier an der Bahnhofstrasse 3 in Biel zum allerersten Mal eine Ausstellung ihrer Werke. Ein Ereignis, das danach fast zwanzig Jahre lang alle zwei Jahre wiederholt wurde und die Künstlerin zu einer Referenz für Blumenarrangements in der Region machte. Heute ist ihre Produktion jedoch nur noch einer Handvoll Kenner und Kennerinnen bekannt. Ebenso wie sie sind viele Künstlerinnen aus Biel, die zwischen der zweiten Hälfte des 19. und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts tätig waren, heute vergessen.
In der vorliegenden Publikation werden zehn von ihnen anhand von reich illustrierten biografischen Notizen (wieder) entdeckt. Motiviert durch den Wunsch, der Bieler Kunst einen neuen Rahmen zu geben, der sowohl unterschiedliche Persönlichkeiten als auch entfernte Produktionsepochen umfasst, die jeweils ihre eigenen Absatzmärkte und Möglichkeiten bieten, haben die beiden Autorinnen das ehrgeizige Projekt formuliert, das Kunstfeld der Frauen zu skizzieren oder zumindest dessen Umrisse zu zeichnen. Denn die Lebenswege dieser Frauen nachzuzeichnen, bedeutet auch, ihre Geschichte zu erzählen und zu versuchen, durch ihre eigenen Prismen ein Bild der Stellung der Frau in der Kunst im Laufe der Epochen zu zeichnen. Ob als Sonntagsporträtistin, dilettantische Künstlerin oder plötzlich als anerkannte und von ihren Kollegen gefeierte Professionelle – Künstlerinnen haben immer wieder an den etablierten Codes gerüttelt, um sich einen Platz zu erobern. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit wird diese Publikation zehn Frauen (wieder) sichtbar machen, von denen jede auf ihre Weise, mit ihrer Note und ihrer Einzigartigkeit die Bieler Kunstlandschaft geprägt hat.
Autorinnen: Coraline Gajo, Caroline Ferrazzo
208 Seiten, 21 × 29 cm
Gebundene Ausgabe, Hardcover
Mit zahlreichen Abbildungen
ISBN 978-2882-563-590
CHF 59.– | EUR 59.–