Arthur Maibach, beruflich selbständiger Uhrmacher aus Leidenschaft, setzt die Geschichte von einigen – wie ein präzis ineinandergreifendes Räderwerk – zu einem abgerundeten Ganzen zusammen. Sechs Jahre habe er daran gearbeitet, sagte er an der Vernissage im Bootshaus der Creabeton in einigen. Dabei hatte der Autor im stetig wachsenden Ortsarchiv im alten Schulhaus und in Geschichtsbüchern recherchiert und sich mit vielen Bewohnerinnen und Bewohnern von einigen unterhalten. Doch Maibach wollte nicht ein Werk für das Archiv schreiben, sondern die Liebe zu seinem Dorf lebendig erhalten: «Tragt Sorge zu unserem Paradies, zu den Bäumen, zum Boden, zu Wasser und Luft. Aber auch zu den Menschen, die hier leben und Einigen erst lebenswert machen.» Sibylle Graf, Verlagsberaterin des herausgebenden Weber AG Verlags, umschrieb das Engagement des Autors so:
Des Teufels Werk verdorben
Den Inhalt des Buches wollte Autor Arthur Maibach an der Vernissage nicht im Detail preisgeben – soviel sei aber verraten: Der Ortsname Einigen ist auf eine germanische Siedlung zurückzuführen und verschiedene Ausgrabungen belegen das Leben im «Paradies» vor bereits 3500 Jahren. Inwieweit die Strättliger Chronik des Eulogius Kiburger Fantasie und inwiefern sie historisch belegt ist, lässt Maibach offen – bestimmt legt die Chronik eine breite Zeitspanne des Mittelalters offen.
Zum Thema Kirche gibt der Autor dem langjährigen Pfarrer Ansgar Kühnrich das Wort, präsentiert die «Unservater Scheibe» aus dem 16. Jahrhundert in Wort und Bild und enthält so dem Teufel unter der Kanzel die armen Seelen vor.
Menschenwerk und Heidenhaus
Das sorgfältig recherchierte Werk von Arthur Maibach verrät auch, was ein «Bäuert» ist, dass die Kander durch Menschenwerk in den Thunersee floss, dass das Heidenhaus als ältestes Haus der Gemeinde schon im Jahr 1267 erwähnt wird, und dass die Schulhäuser in Einigen eine lange Tradition haben – teilweise sogar eine längere Tradition als die Schulhäuser in Spiez: «Als Jugendliche fuhren wir mit dem Velo von Spiez in die Turnhalle Einigen», erzählt die Spiezer SVP-Gemeinderätin Yolanda Brunner in ihrem Grusswort und verweist lachend auf die Tatsache , dass «Einigen nebst Faulensee noch vor Spiez eine eigene Schifflände hatte.»
104 Seiten, 17 x 23,5 cm,
Mit 32 Abbildungen
ISBN 978-3-909532-72-8
REZENSIONEN:
Rezension Berner Oberländer
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